Thick Space
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Sechs künstlerische Interventionen
Anlässlich der interdisziplinären und internationalen Konferenz „The Spatial Turn and its Implications on (In)formal Learning Contexts“ wurden sechs internationale Künstler*innen eingeladen, Interventionen für den ikonisch-brutalistischen Campus der Ruhr-Universität Bochum zu entwickeln.
Erbaut auf einem offenen Feld in den 1960er Jahren, erhofften sich die Gründungsmitglieder der Universität mit diesem sogenannten „Hafen im Meer des Wissens“ dem Verschwinden der Industriestandorte des Ruhrgebiets mit einer Bildungsoffensive entgegenwirken zu können. Fortschrittliche Konzepte für die Organisation von Megastrukturen, ein progressives Verständnis von Materialgebrauch und der Einbezug von landschaftlichen Elementen prägen diese buchstäblich hervorstechende Nachkriegsarchitektur.
Mit ihren künstlerischen Interventionen beziehen sich die beteiligten Künstler*innen auf diesen signifikanten Ort und seine historischen, institutionellen und sozialen Implikationen.
Mit einer Markierung der Fensterfront der Universitätsbibliothek verweist Jochen Schmith auf die denkmalgeschützte Universitätsarchitektur, während Mirjam Thomann mit einer Serie von Plakaten ein nicht-funktionales, ornamentales Element eben dieser aufnimmt und fortschreibt.
Julia Horstmann präsentiert zeichnerische Arbeiten, die aus einer Analyse der täglichen Bewegungen von Student*innen auf dem Campus hervorgegangen sind und Karina Nimmerfall nimmt in einem performativen Vortrag Bezug auf das Konzept des „Spatial Turns“ als eine künstlerische Methode, indem sie einen Rückblick auf eine einst utopische modernistische Vergangenheit versucht.
Andreas Bunte verortet seinen Beitrag, der sich mit vor-digitalen Visualisierungen von Räumlichkeit beschäftigt, an den PC-Arbeitsplätzen in der Universitätsbibliothek und somit im Bereich gegenwärtiger Technologien. Bojan Šarčević beteiligt sich mit einer Intervention an einem nicht bekannten Ort auf dem Campus.
Im Anschluss an die Konferenz wird eine Publikation veröffentlicht werden, die alle Projekte dokumentiert.
Organisiert von Karina Nimmerfall und Mirjam Thomann als Teil der Konferenz „The Spatial Turn and its Implications on (In)formal Learning Contexts“, ausgerichtet von Sandra Aßmann.