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Andreas Pflitsch und Renate Bonacker: ERDGEZEITEN science/art


Termine und Programm

Eröffnung: 23.6.2016, 18 Uhr, Etage 1, Raum 09
Ort der Ausstellung: Zentrales Treppenhaus der Universitätsbibliothek
Dauer der Ausstellung: 23.6. - 30.9.2016
Eintritt ist frei

Begrüßung

  • Dr. Erdmute Lapp, Direktorin der Universitätsbibliothek

Einführung in die Ausstellung

  • Prof. Dr. Andreas Pflitsch, Arbeitsgruppe Höhlen- und U-Bahn-Klimatologie, Geographisches Institut, RUB
  • Renate Bonacker, Galerie auf der Spitze, Biedenkopf

Kontakt
Prof. Andreas Pflitsch, Fakultät für Geowissenschaften, RUB, Tel. 0234 - 32-14469

Anschrift / Anfahrt


Zur Ausstellung

Die Gemeinschafts-Ausstellung ERDGEZEITEN - SCIENCE/ART von Prof. Andreas Pflitsch (Arbeitsgruppe Höhlen- und U-Bahn-Klimatologie, Geographisches Institut der RUB) und Renate Bonacker (Galerie auf der Spitze, Biedenkopf) ist vom 23. Juni bis 30. September 2016 im Zentralen Treppenhaus der Universitätsbibliothek der Ruhr-Universität Bochum zu sehen.
Auf seinen Forschungsreisen weltweit hat Andreas Pflitsch zahlreiche Makro-Fotografien angefertigt, von denen 40 im Zentralen Treppenhaus der UB zu sehen sind. Er forscht und arbeitet seit 1988 neben den Bereichen der Stadt- und U-Bahnklimatologie weltweit in Höhlen, auf Vulkanen, im Gebirge. Hier verknüpft er seine Leidenschaft zur Fotografie, dem Erfassen von Formen und Strukturen, eng verbunden mit der emotionalen Aussagekraft der Natur.
Angeregt durch die Fotografien von Andreas Pflitsch sind in den letzten eineinhalb Jahren 29 Wandarbeiten von Renate Bonacker entstanden. Ihren derzeitigen Schwerpunkt legt die Künstlerin auf die Modellage in Mischtechniken. Ölfarben, Gouache, Sandstein und Bronze gehören ebenso zu ihren Werkstoffen wie Beton, Holz und Ton.
Zur Eröffnung am 23.6.16 um 18 Uhr findet ein kleiner Empfang auf Etage 1 statt.

Aus der Höhle an die Leinwand - Radio-Beitrag im Deutschlandfunk / Corso am 21.6.16

Zur Entstehung meiner Fotografien (Andreas Pflitsch)
Im Rahmen meiner Forschung und Lehrtätigkeit setze ich mich bevorzugt mit bisher unerforschten Phänomenen auseinander und entwickele neue Forschungsrichtungen, wie z.B. die U-Bahnklimatologie. Darüber hinaus halte ich die vertiefende Beobachtung und damit die visuelle Erfassung der Natur für einen immer wichtiger werdenden Gegenstand für die Forschung und die Lehre. Insbesondere die digitalen Medien und deren Fokussierung auf ausgewählte Ausschnitte führen dazu, dass Studierende Naturphänomene und Landschaften nicht mehr in ihrer räumlichen und zeitlichen Gänze visuell erfassen können und damit auch nicht mehr deren Entstehung und Dynamik ganzheitlich verstehen. Genau diesen Punkt greife ich auf meinen Reisen auf, was sich dann auch in meinen Fotos niederschlägt.
Meine ersten Fotografien habe ich für die Dokumentation meiner Forschung bzw. der Verwendung in der Lehre gemacht. Mittlerweile sind diese aber von eher untergeordneter Bedeutung, da der Blick durch den Sucher das Sehen und Wahrnehmen stark verändert.
Meine Fotos entstehen meistens im „Vorübergehen“. Ich habe keine Zeit für lange vorbereitete Einstellungen, die den optimalen Moment abwarten, sondern nehme den Augenblick des Seins auf, so wie sich eine Kulisse den meisten Menschen darstellt und nicht nur dem stunden- oder tagelang verharrendem Fotografen. Der Betrachter der Bilder sieht das, was zu erwarten ist und nicht wie es optimal sein könnte.
Der stetige Wandel, die Dynamik von Prozessen, die Anpassungsfähigkeit der Natur durch Veränderung und Metamorphosen finden in sehr unterschiedlichen Zeiträumen statt und jeder Moment zeigt eine eigene Schönheit. Während eine Felsstruktur über hunderte von Jahren scheinbar unverändert zu verharren scheint, durchläuft ein fallender Wassertropfen in Sekundenbruchteilen verschiedene Stadien. Trotzdem unterliegen beide den gleichen Gesetzen des Entstehen und Vergehens. Dieses mache ich durch meine Fotos sichtbar. Den scheinbaren Widerspruch, durch Fotos den Wandel bzw. Prozesse darstellen zu wollen, wo dies durch Filme viel besser zu leisten wäre, löse ich auf. Durch die Verwendung kurzer Belichtungszeiten, das Nutzen von raschen Bildfolgen bzw. die Auswahl von bestimmten Motiven, werden in der Natur die bei normalen Filmgeschwindigkeiten nicht wahrnehmbaren Gegebenheiten visualisiert. Die Schönheit des Momentes bildet die Faszination und öffnet den Blick für das Entstehen und Vergehen als das Wesen des Wandels in der Natur. Hierbei kann der Wandel sowohl in einem sich scheinbar nicht verändernden Stein liegen, indem in der Fotographie die über lange Zeiträume entstandenen Verwitterungsspuren ins Bild gesetzt und hervorgehoben werden, wie auch in einer Welle, die sich am Strand in wenigen Sekunden aufbaut, sich überschlägt und ausläuft. Prozesse die alltäglich erscheinen, an denen wir achtlos vorübergehen, werden natürlich ins Bild gesetzt, ohne sie mit neuen Techniken übertrieben darzustellen.
Die Natur als natürlich anzusehen und darin die tiefe Schönheit zu entdecken, ohne sie zusätzlich durch übertriebene Farben zu verfälschen, ist mein Anliegen. Das Hervorheben von Kontrasten ist die einzige technische Veränderung, die in Maßen angewendet wird. Natur soll natürlich bleiben und nicht zum Werbeplakat verkommen. Somit lege ich nicht immer Wert auf einen tiefblauen Himmel, sondern auch ein grauer Wolkenhimmel, Regen oder Nebel sind manchmal ruhige, manchmal dramatische Stilmittel.

Die Arbeiten von Renate Bonacker
Angeregt durch die wunderbaren Fotos von Andreas Pflitsch sind in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren 29 Wandobjekte und zwei Reliefs aus Sandstein entstanden.
Dargestellt werden die Entstehung der Erde, Vulkanausbrüche, glühende Lava, Lavaströme, erkaltete Lava. Weitere Wandarbeiten nehmen die Themen Feuer und Eis auf, zeigen den blauen Planeten, seine Wüsten und Meere. Weiterhin zu entdecken sind Bilder über Erdschichtungen mit Goldadern und Fosilien.
Alle Arbeiten bestehen aus einer Modellage, Ölfarbe, Gold- und Silberpigmenten und mundgeblasenem Glas. Die Reliefs sind aus Baumberger Sandstein gearbeitet und zeigen Abdrücke von Ginkgoblättern.

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